Der Energiekonzern Vattenfall will 3 Milliarden Euro in den Ausbau des Berliner Fernwärmenetzes investieren. Ziel ist es, dass die Berliner Fernwärmeversorgung bis 2040 zu 100 Prozent klimaneutral ist. Derzeit haben erneuerbare Energien nur einen Anteil von 5 %, während 77 % der Fernwärme aus Gas und 18 % aus Kohle erzeugt werden. Ein erheblicher Teil der in Berlin benötigten Wärme wird in den zehn Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen von Vattenfall erzeugt. Der „Fahrplan zur Dekarbonisierung der Wärmewende“ sei ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Fernwärmeversorgung in Berlin, so Vattenfall.
Der Fernwärmesektor konkurriert mit der Stahlindustrie um die Nutzung von Wasserstoff. Vattenfall hofft daher auf Unterstützung durch die Bundesregierung. So könnte die Bundesnetzagentur die benötigten großen Mengen an Wasserstoff ausschreiben. Ob Vattenfall von der Heizung profitieren würde, ist allerdings noch ungewiss. Einige Industrien, wie z. B. Stahlwerke, sind auf Wasserstoff angewiesen, um ihre Produktion zu dekarbonisieren.
Bis 2028 müssen die Kommunen entscheiden, welche Gebiete für den Ausbau der Fernwärme geeignet sind und welche nicht. Aus Effizienzgründen strebt Vattenfall den Anschluss ganzer Straßenzüge an das Fernwärmenetz an. Dies gilt auch für Gebiete, in denen die Eigentümer bereits ein neues Heizsystem, z. B. eine Wärmepumpe, installiert haben.