Das Modellprojekt für kostenlose Drogenanalysen in Berlin stößt auf großes Interesse. Wie die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, werden pro Woche bis zu 47 Proben zur Untersuchung angenommen. Seit Anfang Juni seien es insgesamt 428 Proben gewesen. Die Kapazitäten der drei Träger reichten jedoch nicht aus, um alle Anfragen zu bedienen, erklärte ein Sprecher der Senatsverwaltung. Rund 380 Personen hätten deshalb abgewiesen werden müssen.
Auf der Projektwebseite sind bereits mehrere Warnungen vor untersuchten Drogen veröffentlicht. Die Laboranalysen zeigten zum Beispiel unbekannte Beimischungen, bekannte Verunreinigungen oder zu hohe Dosierungen. Die Warnquote bei den abgegebenen Proben liege mittlerweile zwischen 30 Prozent und mehr als 50 Prozent, hieß es. Zu den oft analysierten Drogen zählten zum Beispiel Ecstasy, reines Amphetamin, Amphetamin-Koffein-Mischungen (Speed) sowie Mephedron, Kokain, Ketamin oder LSD.
Das Angebot zur Analyse der Substanzen richtet sich sowohl an Abhängige, die täglich konsumieren, als auch an Gelegenheitskonsumenten, die nur am Wochenende Drogen nehmen. Die Substanzen werden in einem neutralen Labor über das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin untersucht. Das Modellprojekt läuft seit dem 6. Juni nach einer Testphase im April und Mai im Regelbetrieb. Die Suchtberatungsstellen vista und Fixpunkt sowie die Schwulenberatung sind daran beteiligt.