Nach den schweren Erdbeben in der Südtürkei und Nordsyrien am Morgen des 06.02.2023 zeigen viele BerlinerInnen große Hilfsbereitschaft bei der Rettung und Bergung der Opfer.
Das Ausmaß der Erschütterungen ist beträchtlich: knapp 3000 Gebäude in insgesamt sieben Provinzen stürzten alleine in der Türkei ein. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer konnte bisher noch nicht ermittelt werden, da viele Gebiete aufgrund des Schutts noch nicht durchkämmt worden konnten. Bisher wurden knapp 21.000 Tote bestätigt, davon mehr als 18.300 in der Türkei. Die Situation ist angespannt und die Rettungskräfte bekämpfen neben den Folgen der Krise auch die Minusgrade, die die Einsätze erheblich erschweren. Nach Angaben des türkischen Vizepräsidenten, Fuat Oktay, sind rund 16.150 Rettungs- und Suchteams und 60.000 HelferInnen vor Ort. Das Pacific Disaster Center, eine US-Organisation für Katastrophenhilfe, geht von 23 Millionen Menschen aus, die in beiden Ländern von dem Erdbeben betroffen sind.
Seit dem Erdbeben wurden weltweit Spendenaufrufe ins Leben gerufen, um den Menschen in der Türkei und in Syrien zu helfen. Auch in Berlin sind tausende Menschen zusammengekommen, um Geld, Decken, Lebensmittel und weitere lebensnotwendige Güter zu sammeln. Armagan Keles etwa, Co-Inhaber der Kreuzberger Firma Moon-Events, sammelt fortlaufend Spenden in einem Festsaal am Moritzplatz. In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagt er: „Die Hilfsbereitschaft ist groß, nicht nur in der türkischen Gemeinschaft. Wir haben uns mit Konsulaten und türkischen Hilfsorganisationen in Verbindung gesetzt. Die schicken LKWs, Container, Kartons, Paletten. Wenn ich um Hilfe bitte, stehen hier 200 Leute. Ich dachte, die Menschen sind schlecht. Aber ich habe mich belehren lassen, dass sie eigentlich gut sind.“
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) kündigte zudem Unterstützung bei der Logistik von Hilfslieferungen an. Derzeit sei man mit der Flughafengesellschaft im Gespräch, eine Halle am Flughafen BER in Schönefeld bereitzustellen. Dort sollten Spenden gesammelt werden, um sie dann in die Türkei auszufliegen.