Der Präsident der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. blickt mit wachsender Sorge für die Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg auf das Jahr 2023: „Der Rückgang der Baukonjunktur verschärft sich weiter. So wurden im 4. Quartal 2022 in Berlin rund 16 Prozent und in Brandenburg rund neun Prozent weniger Baugenehmigungen erteilt als im Jahr davor. Die Geschäftsaussichten für das Jahr 2023 sind alles andere als gut.“
Grund dafür sind hohe Material– und Energiepreise, steigende Kreditzinsen, mangelnde Förderung des energieeffizienten Bauens und zu lange Genehmigungszeiten, die im vergangenen Jahr zur Zurückhaltung der Bauherren geführt haben.
Angesichts des von der EU geforderten Sanierungsbedarfs fordert die Bauwirtschaft ein umfassendes Konjunkturprogramm mit einer Reihe von Maßnahmen. So muss die Förderung von Neubau und Sanierung zügig ausgebaut werden. Zugleich müssen die Genehmigungsverfahren dringend vereinfacht und beschleunigt werden. Dazu müssen die Bearbeitungszeiten in den Ämtern drastisch verkürzt werden, z.B. durch die Einführung verbindlicher Fristen.
Darüber hinaus fordert der Präsident der Berufsgenossenschaft die Einführung von Genehmigungsfiktionen und eine digitale Aktualisierung der Verwaltung: „Auch müssen die Bauordnungen beider Länder vereinfacht und stärker synchronisiert werden. Das Vergaberecht muss vereinfacht werden. Ebenso müssen die Energiesteuern dauerhaft gesenkt werden, mehr steuerliche Abschreibungen möglich sein und die öffentliche Hand muss ihre Investitionen deutlich ausweiten.“