Experteninterview im Mittelstandsmagazin akzento zeigt Lösungen auf
Fast drei Millionen Fachkräfte werden bis 2025 in Deutschland fehlen. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos für die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Bis 2031 soll die Zahl demnach sogar bis 3,6 Millionen gestiegen sein, ehe sich die Situation langsam wieder entspannt. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung ist sicherlich das Ausscheiden der sogenannten Baby-Boomer aus dem Berufsleben. Isabel Franzka, Prokuristin und Steuerberaterin bei ABG-Partner, sieht in der demografischen Entwicklung nur einen von vielen Gründen: „Einige Unternehmen haben in der Vergangenheit außerdem zu wenig ausgebildet oder neu eingestellt. Erschwerend kommt die zunehmende ,Akademisierung‘ des Nachwuchses hinzu. Denn kaum jemand möchte heute nach seinem Abitur noch eine Lehre machen. Gerade mittelständische Handwerksbetriebe haben unter dieser Entwicklung sehr zu leiden.“
Anreize schaffen in völlig veränderter Situation
Die beschriebene Gemengelage führt zum sogenannten „War for Talents“ – dem Krieg um die besten Talente und zu einer völlig veränderten Rolle der Unternehmen. Denn heute können Arbeitnehmer oft aus einer großen Anzahl an Stellen wählen. „Bewerben“ müssen sich hingegen die Arbeitgeber. Deshalb sollten Betriebe heute besondere Anreize schaffen. Die sogenannte Nettolohnoptimierung stelle viele Möglichkeiten bereit: „Es gibt unzählige Bereiche – von der Alters- und Gesundheitsvorsorge über die Mobilität bis hin zu digitalen Medien und Familie und Freizeit“, sagt Franzka und ergänzt ein Beispiel: „Viele Mittelständler, die wir betreuen, gewähren beispielsweise sehr gern Kindergartenzuschüsse. Damit zeigen sie, wie familienfreundlich ihr Unternehmen ist. Solche Zuschüsse sind sozialversicherungsfrei, steuerfrei und für Kinder bis zur Einschulung möglich, sofern sie zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gezahlt werden.“
Fallstricke der Nettolohnoptimierung
Was meint Nettolohnoptimierung eigentlich genau? „Es ist das Bestreben, Arbeitnehmern mit einfachen Maßnahmen einen höheren Nettolohn zu bieten und idealerweise zugleich die Arbeitgeber bei Steuern und Sozialabgaben zu entlasten. Der Begriff ,Nettolohn‘ sollte aber nicht falsch verstanden werden: Oft handelt es sich bei den Optimierungen um Sachleistungen und nicht um zusätzlich gezahltes Geld“, erläutert Franzka. Die Expertin weißt zugleich auch auf die Komplexität des Themas hin: „Es ist wichtig, die Grenzen der einzelnen Zuwendungen bei der Steuer und der Sozialversicherung zu kennen. Liegt man auch nur einen Cent darüber, kann sofort die volle Besteuerung fällig sein. Natürlich müssen alle Maßnahmen dokumentiert und die entsprechenden Nachweise gesammelt werden. Außerdem muss der Arbeitgeber seine Angestellten über die Optimierungen informieren. Nettolohnoptimierungen sind letztlich ein sehr komplexes Feld, bei dem Lohnsteuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht aufeinandertreffen.“
Gemeinsam mit anderen Experten des ABG-Beraterverbundes berät und unterstützt Isabel Franzka ihre Mandanten gern in Sachen Nettolohnoptimierung – damit Arbeitgeber dem Fachkräftemangel nicht hilflos gegenüberstehen, steuerliche Vorteile ausschöpfen und ihren Angestellten attraktive Bedingungen bieten können.
Das komplette Interview mit der Steuerexpertin lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „akzento“, dem Mittelstandsmagazin von ABG-Partner. Hier können Sie das Heft kostenlos herunterladen: https://abg-partner.de/wp-content/uploads/2019/07/akzento-1-2019.pdf
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