Bestand an Sozialwohnungen geht immer weiter zurück

Die Suche nach staatlich geförderten Sozialwohnungen in Berlin gestaltet sich für Mieter mit geringem Einkommen zunehmend problematisch. Der Bestand an solchen Wohnungen in der Stadt ist bis Ende 2022 innerhalb eines Jahres um 4.519 Einheiten auf 104.757 Wohnungen gesunken. Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass im Jahr 2022 lediglich 1935 staatlich geförderte Wohnungen in der Hauptstadt bewilligt wurden.

Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat jedoch ambitionierte Pläne, jährlich 5.000 Sozialwohnungen zu errichten und zusätzlich 15.000 Einheiten ohne Mietbindung bereitzustellen. Im vergangenen Jahr wurden von den geplanten 20.000 Wohnungen immerhin gut 17.300 tatsächlich fertiggestellt, wie von Seiten des Senats verlautbart wurde.

Im Gegensatz dazu hält Brandenburg seinen Bestand an Sozialwohnungen größtenteils stabil. Zum Ende des Jahres 2022 waren insgesamt 19.813 solcher staatlich geförderter Wohnungen im Land vorhanden, was einem Zuwachs von 112 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2022 gab es in Brandenburg eine bedeutend höhere Anzahl an neu bewilligten geförderten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr, als 1.101 neue Einheiten eine Zusage erhielten.

Raed Saleh, der Vorsitzende der SPD im Land Berlin, engagiert sich in diesem Zusammenhang dafür, dass staatlich geförderte Wohnungen in Zukunft über eine längere Zeitspanne hinweg an die Sozialbindung gebunden bleiben. Dadurch sollen sie zu erschwinglicheren Konditionen angeboten werden können. Saleh unterstreicht die dringende Notwendigkeit, eine Diskussion über ein neues Fördermodell für Sozialwohnungen anzustoßen, das langfristige soziale Bindungen sicherstellt. Dieser Ansatz zielt darauf ab, zu verhindern, dass Sozialwohnungen nach 20 Jahren aus ihrer Bindung entlassen werden und danach zu höheren Mieten vermietet werden können.

Diese Initiative gründet auf der besorgniserregenden Entwicklung der Anzahl von Sozialwohnungen in Berlin. In der aktuellen Situation und für die kommenden Jahre werden mehr Sozialwohnungen aus der Bindung entlassen, als neue Einheiten gebaut werden. Der Berliner Senat hat einen Plan, jährlich 5.000 neue Sozialwohnungen zu errichten, und die dafür vorgesehenen Mittel auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt. Allerdings wurde bisher keine längere Bindungsfrist vereinbart.

Quellen: https://berlinboxx.de/schwund-bei-berliner-sozialwohnungen.html, https://berlinboxx.de/spd-landeschef-saleh-will-f%C3%B6rdersystem-f%C3%BCr-sozialwohnungen-%C3%A4ndern.html