Berliner ganz vorne bei den German Start-up Awards

Die Hauptstadt stellt einmal mehr ihren Status als Start-up-Pionier unter Beweis. Bei der Verleihung des Deutschen Gründerpreises gewannen die Berliner Unternehmen Leapsome und Vay den Titel „Gründer des Jahres“. Unter den mehr als 500 Gästen war auch Bundeskanzler Olaf Scholz, der für die Zukunft bessere Förderbedingungen für junge Unternehmen versprach.

Bei der Preisverleihung im Tipi am Kanzleramt glänzte vor allem die Berliner Start-up-Szene. Jenny von Podewils, Gründerin von Leapsome, konnte sich den Titel „Gründerin des Jahres“ sichern. Mit ihrer Personalentwicklungsplattform will sie Teammitglieder in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und Führungskräfte befähigen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Derzeit baut von Podewills sein Start-up in den USA aus. Mona Ghazi, eine 20-jährige Berlinerin, erhielt ebenfalls eine Auszeichnung: Sie wurde zum Newcomer des Jahres gekürt. Ihre Lern-App Optimo zielt darauf ab, den Wissenstransfer und die Weiterbildungsmöglichkeiten in Familienunternehmen zu verbessern.

Der Gründer von Vay, Thomas von der Ohe, erhielt zusammen mit Leapsome ebenfalls den Preis als Gründer des Jahres. Er entwickelte einen in Deutschland einzigartigen Tür-zu-Tür-Mobilitätsdienst mit ferngesteuerten Autos. In seiner Dankesrede räumte von der Ohe ein, dass das Gründerdasein im Moment nicht einfach sei. Wegen zwischenzeitlicher Probleme mit der Technologie wusste er im vergangenen Jahr nicht, „ob das Ganze funktioniert“. Er ist nicht der Einzige, der sich Sorgen macht. Die Gründerszene hatte im vergangenen Jahr mit Lieferschwierigkeiten, der Zinswende und kriegsbedingten Unsicherheiten zu kämpfen. Das spiegelt sich in den Zahlen wider: Im Jahr 2022 gingen die Neugründungen um rund 18 Prozent zurück.

Im Zuge der Schwierigkeiten hat Bundeskanzler Olaf Scholz eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen versprochen. Noch in diesem Sommer soll das Zukunftsfinanzierungsgesetz verabschiedet werden, das den Zugang zum Kapitalmarkt erleichtern und die Möglichkeit der Mitarbeiterkapitalbeteiligung stärken soll. Außerdem soll die Zuwanderung von Fachkräften deutlich beschleunigt und erleichtert werden.